Systemisches Lean Management ist die Synthese von Lean Management und systemischer Organisationsberatung. Beides wird im folgenden Text kurz erklärt, bevor die Vorteile aufgezeigt werden, die aus der Verbindung hervorgehen.
Lean bedeutet Werte ohne Verschwendung zu erzeugen. Es geht also darum, die gesamte Wertschöpfungskette effizient zu gestalten. Prozesse sollen optimiert und harmonisiert werden. Doch wie kann das gelingen? Die Antwort ist einfach:  Man versetzt sich in seinen Kunden hinein und schaut mit seiner Brille auf das Unternehmen, die Organisation, die Prozesse und die Tätigkeiten. Stellt die ausgeführte Tätigkeit für den Kunden wirklich einen Wert dar? Ist die Tätigkeit zwar nicht wertschöpfend aber notwendig? Oder ist die Tätigkeit schlicht und ergreifend Verschwendung? Um diese Fragen zu beantworten haben sich über die Jahre eine Vielzahl von Lean Methoden etabliert.
Systemische Organisationsberatung ist ein Beratungsansatz, dem die Theorie sozialer Systeme zu Grunde liegt. Jedes soziale System besteht aus Menschen, die eine jeweils subjektive Deutung der Realität haben. Auch Regeln, Einstellungen, Rituale und Verhaltensmuster (Regelkreise) lassen sich finden. Das System ist durch Grenzen von Anderen abgegrenzt und weist eine historische Entwicklung auf. Die systemische Organisationsberatung kennt viele Methoden, die Systeme in die Lage versetzt innovative Weiterentwicklung zu kreieren.
In der Praxis habe ich festgestellt, dass sich beide Ansätze wunderbar miteinander verbinden lassen und sich gegenseitig bereichern. Welche Vorteile sich hieraus ergeben, soll am Beispiel der Einführung von Lean in ein Unternehmen im Folgenden beschrieben werden:

-    Probleme werden aus allen relevanten Perspektiven beleuchtet und bearbeitet
-    Lean wird nicht nur als Methode wahrgenommen, sondern als Wertehaltung entwickelt
-    Lean wird so zu einem gemeinsamen Wert
-    Verringerung von Widerständen durch wertschätzenden und konstruktiven Umgang mit Bedenken und Befürchtungen
-    Mitarbeiter werden zu Gestaltern und übernehmen Verantwortung
-    Die Menschen, nicht Methoden rücken in den Mittelpunkt eines Projektes
     o    Es sind Menschen, die Probleme erkennen
     o    Es sind Menschen, welche neue Lösungen für Probleme entwickeln
     o    Es sind also Menschen, die Ziele realisieren